"Manchmal hatte ich das Gefühl, das Haus würde atmen, aber wenn ich die Augen schloss und lauschte, verstummte es. Wir hielten gemeinsam den Atem an und meine Lungen gaben immer als erste auf. Manchmal, wenn ich über die Wände strich, glaubte ich zu spüren, wie sie nachgaben, weich wurden. Der Putz schmiegte sich an meine Fingerspitzen und ich wollte in ihn eintauchen.

Das Haus hatte einmal aus Wohnraum und Schlupfwinkeln bestanden. Nach und nach nahmen die Verstecke überhand. Ich wollte mich fallen lassen, mich in die Vorhänge falten, in den Schubladen verkriechen. Der Wind heulte in den geborstenen Fenstern und wir wurden langsam Freunde."

Auszug aus manchmal – nach und nach – später (2024)